Wie viel Kontakt ist möglich, wenn es keinen physischen Kontakt gibt? Was passiert, wenn wir distanziert bleiben, ohne Umarmung, Händeschütteln, Küsschen? Da, wo wir uns nicht treffen, entsteht ein leerer Raum. Wie kann dieser mit Ritualen, Sätzen und Bewegung befüllt werden? Bei anfassen! wurden Möglichkeiten von Nähe und Distanz tänzerisch-performativ ausprobiert und reflektiert, die Zwischenräume erforscht. Sinnlich, körperlich, und digital determiniert. Vier Performer:innen und ein digitaler Sprechchor begaben sich auf die Suche nach Kontakt. Mal zum Greifen nah, mal in die Ferne gerückt, mal freundschaftlich und mal höflich distanziert. Erforscht wurden Zustände und Zwischenräume, es ging um das Aushalten von Nähe und den Wunsch nach Berührung in einem scheinbar endlosen Neuanfang. Pia Alena Wagner, Elina Brams Ritzau, Jubril Sulaimon und Matthias Damberg warfen einen Blick auf Momente des Anfassens, auf Begrüßungen als Neubeginn und auf menschliche und gesellschaftliche Kontaktaufnahmen – in einer Makroperspektive auf den Status Quo. Es entstand eine Bühnen-Performance über das Verhältnis von Nähe und Distanz, Körper und Geist und die Fülle der Zwischenräume. Es wurde hinterlassenen oder unsichtbaren Spuren menschlicher Kontakte nachgespürt und in Raum und Körper performativ in Erscheinung gesetzt. In Videoarbeiten, als mehrdimensionale Projektion in den Raum und auf die Körper.
Performer:innen Matthias Damberg, Elina Brams Ritzau, Jubril Sulaimon, Pia Alena Wagner
Konzept und Choreografie Birgit Götz
Regie Nina de la Chevallerie
Text Thorsten Bihegue
Dramaturgische Mitarbeit Waseem Alsharqi
Ausstattung Kathlina Reinhardt
Video und Musik Reimar de la Chevallerie
Projektmanagement Nilüfer Kemper
Fotos Sarah Rauch, Lukas Staab
Ein Projekt von Vier.D in Kooperation mit Boat People Projekt und dem Theater im Depot, Dortmund.
„Ob der Versuch aus einem beengenden Raum auszubrechen, dargestellt durch einen Lichtkegel, oder die Leere zu zeigen, wenn ein Mensch fehlt, es machte riesen Spaß den vier bei ihren Versuchen zuzuschauen.“
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Michael Lemken: ars tremonia. 20. September 2021
Gefördert von Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur und Kulturbüro der Stadt Dortmund.
https://www.vier-d.info
https://boatpeopleprojekt.de
https://depotdortmund.de
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